Naturreiseführer

Islands jüngster Vulkan bricht im Fagradalsfjall aus

und unser Autor Nils Gies war hautnah dabei!

Etwa drei Wochen ist der spektakuläre Vulkanausbruch in Island her. Unser Autor Nils Gies war hautnah dabei und berichtet nun von seinen Erlebnissen und Eindrücken.

Nils Gies – Mitautor des Naturreiseführers „Island“ – am Fuße des Vulkans. © Nils Gies

Inhaltsverzeichnis

Was bereits geschah…

Seit einem Jahr wird die Reykjanes-Halbinsel südwestlich der isländischen Hauptstadt Reykjavík von Erdbeben erschüttert. Seit dem 24. Februar haben sich die Erdbeben massiv verstärkt. Die tektonischen Aktivitäten konzentrierten sich vor allem auf die Gegend zwischen den Bergen Litli Hrútur und Keilir und verlagerten sich mit der Zeit in Richtung Süd-Westen. Am Abend des 19. März trat dann endlich das ein, womit viele Isländer schon seit Wochen gerechnet hatten: Eine Eruptionsspalte öffnete sich im Geldingadalir und der Vulkan brach aus! Im etwa 30 km von Reykjavík entfernt gelegen Berggebiet Fagradalsfjall tritt seitdem Lava aus. Noch in der Nacht gab es die ersten Bilder der Eruption und Fotos eines gespenstisch rot leuchtenden Himmels.

Spektakulär und gespenstisch rot zeigte sich der Himmel in der Nacht, als der Vulkan ausbrach. © Nils Gies

Hautnah und doch weit genug entfernt…

… war unser Autor Nils Gies. Er flog wenige Stunden nach dem Beginn des Ausbruchs über den Vulkan, um hochauflösende Luftbilder zu schießen, mit denen die Eruptionsmengen bestimmt werden konnten. Aufgrund des starken Winds ergaben erste Gasmessungen, dass es relativ ungefährlich ist die Eruption zu besuchen.

Am Abend machte er sich daher zu Fuß auf den Weg Richtung Vulkan, um das Geschehen aus der Nähe betrachten zu können. Erste chemische Untersuchungen der im Gestein enthaltenen Minerale deuten an, dass es sich bei dem austretenden Basalt um einen Olivin Tholeiit handelt, welcher aus einer Tiefe von mindestens 15-17 km stammt. Am Ostermontag öffnete sich dann eine zweite Eruptionsspalte nur unweit des ersten Ausbruchs. Mittlerweile gehen die Wissenschaftler der Universität Islands davon aus, dass diese Eruptionen noch Wochen oder Monate anhalten und daher auch noch für Touristen im Sommer zu bestaunen sein könnten. Seit Beginn des Ausbruches haben sich mittlerweile insgesamt 8 Eruptionsspalten geöffnet und das Gebietes großräumig verändert.

Aus dem Flugzeug heraus fotografierte Nils Gies die Eruptionen. © Nils Gies
Nur wenige Meter trennten unseren Autor von glühend heißen Lavaströmen. © Nils Gies

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Über den Autor

Nils Gies studiert als passionierter Geländegeologe Geowissenschaften an der Universität Göteburg (Schweden). Seine Schwerpunkte sind Geochemie, Petrologie und Geochronologie.

Schlagwörter

Island, Vulkan, Fagradalsfjall, Vulkanausbruch, Reykjanes-Halbinsel, Reykjavík, Erdbeben, massiv, Tektonik, tektonisch, Litli Hrútur, Keilir, Eruptionsspalte, Geldingadalir, Lava, Lavastrom, Eruption, Eruptionsmengen, Gasmessung, Gestein, Minerale, Basalt, Olivin Tholeiit, Universität Islands, Touristen

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